Im Ton sehr freundlich, fast flehentlich, in der Sache knallhart: Die Ausflugsströme der vergangenen Tage ins Oberland haben den Miesbacher Arzt Florian Meier zu einem offenen Brief in den sozialen Medien gebracht. Wir bringen ihn hier ungekürzt.
Ein Arzt aus dem Landkreis schlägt Alarm. Dr. Florian Meier aus Miesbach wendet sich auf Facebook an die Öffentlichkeit, genauer an die Besucher des Landkreises. “Ich verstehe es einfach nicht”, schreibt der Facharzt für Allgemeinmedizin aus der Hausarztpraxis Miesbach-Irschenberg und konkretisiert:
Warum nimmt der Besucherstrom in unserem Landkreis gerade von Tag zu Tag noch mehr zu?
Er könne zwar jeden verstehen, der unsere schöne Gegend genießen will oder sich draußen an der frischen Luft bewegen und Sport treiben will. Das sei ja auch alles möglich oder wird wieder möglich sein, doch “liebe Gäste des Landkreises Miesbach, haltet euch doch bitte an das Gebot”, betont Meier – “stay at home”.
Es muss sich jetzt etwas ändern. Sonst werde der Lockdown eventuell weiter verlängert und das werden viele Gastronomen und Einzelhändler nicht überleben, rechnet sich der Arzt aus. Er appelliert an alle Tagestouristen und Ausflügler:
Zeigt doch bitte, bitte etwas mehr Solidarität!
Im Anschluss können Gäste auch wieder empfangen werden. Laut Meier sogar noch herzlicher, “weil ihr dazu beigetragen habt, dass unsere Gastronomen, Geschäfte und unser kulturelles Angebot überleben”.
Hier der volle Text von Dr. Florian Meier
Hier geht’s zur Homepage der Praxis von Dr. Florian Meier.
Der Unternehmer und Rotwild-Freund Haslberger war in den letzten Jahren in Bad Wiessee eine Person, von der man meist mit großer Geringschätzung sprach. Der Jagdbegeisterte und Großgrundbesitzer hatte über die Jahre beliebte Ausflugslokale an der Westbank zusperren lassen. Der neue Gemeinderat will ihn jetzt aber wieder mitspielen lassen. Es geht – natürlich – um eine Alm.
Mit der Saurüsselalm will der Unternehmer Franz Josef Haslberger ein neues Gastro-Konzept verwirklichen. / Quelle: Peter Posztos
Die Hütte liegt auf halber Strecke zur Aueralm. Man erreicht sie über das Söllbachtal. Die Saurüsselalm liegt malerisch mit einem schönen Blick auf den Hirschberg und die anderen Kreuther Berge auf 940 Meter, ist selbst für Familien mit Kinderwagen wunderbar zu erreichen. Dort will sich der medienscheue und sture Unternehmer Franz Josef Haslberger aus Freising mit einem neuen Gastro-Konzept verwirklichen. Die Fraktionen im Wiesseer Gemeinderat sind darüber schon informiert worden.
Robert Kühn, der neue Bürgermeister, soll schon früh Kontakt zu dem Betonbaron aufgenommen haben. Der will, statt den Bauer in der Au für die Öffentlichkeit wieder zu reaktivieren, knapp 1.000 Meter Luftlinie westlich die Gäste zu einer neuen Alm lenken – weg von seiner eigenen Haziette. Auch das Landratsamt soll der Wirtschaft im Außenbereich zugestimmt haben. Haslberger wird eine große Nähe zu den dortigen Behörden nachgesagt.
Jäger-Disney-Reich in den Bergen
Das Vorhaben hat eine besondere Sprengkraft. In den letzten Jahren zeichnete sich der Unternehmer durch ausgesprochene Eskapaden gegenüber der örtlichen Gemeinschaft aus. Vor sieben Jahren schloss der Baustoff-Unternehmer das beliebte Ausflugslokal “Bauer in der Au” und auch die “Söllbachklause”. Haslberger erzürnte die eiserne Haltung des einstigen Gemeinderats zu seinen Plänen, den Bauern in der Au wieder in der ursprünglichen Größe aufzubauen, so wie der Hof vor dem Brand in der Hochebene stand. Immer wieder rasselte er mit dem Rat zusammen. Seitdem arbeitet der Unternehmer kräftig an seiner Idee von einem Privatreich hoch oben im Außenbereich.
Viele Bürger verachteten den Multi-Millionär für seine Haltung, sahen mit Entsetzen wie er sich dort oben mit viel Zäunen und Pflasterarbeiten sein Jäger-Disney-Reich schuf, die Wege mit Schranken und Videokameras überwachen ließ, und immer mit Bautätigkeiten die rechtlichen Möglichkeiten bis zum Exzess ausreizte. Andere bewundern ihn für seine Halsstarrigkeit gegenüber gemeindlicher Willkür.
Diverse Wiesseer Handwerker profitieren massiv von Haslbergers Bautätigkeiten, Vermieter von Ferienwohnungen und Einzelhändler freuen sich über eine neue Attraktion im Ort, einige von ihnen sind im Gemeinderat vertreten, würden also dem Projekt sofort zustimmen. Denn im Januar soll die Eröffnung der Saurüsselalm im Bad Wiesseer Gemeinderat diskutiert werden. Das Landratsamt, generell Großprojekten von Großunternehmern zugetan, hat schon alles abgenickt. Scheinbar a gmahde Wiesn für den Herrn des Betons.
Die politische “Elite” des Ortes wird sich daran messen lassen müssen, inwieweit sie dem Unternehmer möglichst enge und klare Auflagen aufzwingt. Schließlich wird der Mann auf Bewährung wieder in der dörflichen Gemeinschaft aufgenommen. Wer sich mit ihm einlässt, muss wissen, dass er auch schnell wieder fallengelassen werden kann – zum Schaden der Gemeinde.
Gestern führte der regionale Fernsehsender ‘München TV’ mit Landrat Olaf von Löwis ein Interview. Dort spricht von Löwis über den Tagestourismus der dem Landkreis aktuell seine Grenzen aufzeigt und laut Löwis zu “erheblichen Problemen” führt.
Olaf von Löwis spricht mit München TV über Tagestourismus.
Während das Wetter in München zu wünschen übrig lässt, erstrahlen die Gebiete am Tegernsee, Spitzingsee und Schliersee in vollem Glanze. Das lockt natürlich Ausflügler an. Den Einheimischen geht das jedoch ordentliche gegen den Zeiger – die Diskussion, besonders auf sozialen Netzwerken, spitzt sich immer weiter zu.
Gestern widmete sich diesem Thema auch München TV, ein regionaler Fernsehsender aus München. Mit dabei hatten sie Landrat Olaf von Löwis und der zeigt sich nicht gerade glücklich über den Touristenansturm.
Erhebliche Probleme im Landkreis
Er verstehe zwar, wenn Menschen, die in Städten wohnen oder in Gebieten, in denen es nicht so attraktiv ist wie bei uns, rauswollen und Erholung suchen. Zeitgleich lässt sich jedoch nicht leugnen, dass sich in Gebieten wie am Tegernsee, Schliersee oder Spitzingsee aktuell so viele Leute aufhalten, “dass es schon erhebliche Probleme verursacht”, so Löwis im Interview.
Im Landkreis ist deshalb die Polizei bereits am Limit, sagt der Landrat und stellt klar: “Also wenn die Appelle, die wir ja bisher sehr stark verbreiten konnten, nichts mehr bewegen können, dann müssen wir schon über Sperrungen von Parkplätzen oder auch Beschränkungen von Parkmöglichkeiten nachdenken.”
Eine Erhöhung der Parkgebühren sieht Löwis ebenfalls als Option. “Solche indirekten Möglichkeiten werden dann bestimmt verschärft, in Erwägung gezogen”, erklärt er und bemerkt abschließend, er habe die große Politik auch im Blick und hofft, dass man sich zumindest etwas mit diesem Thema auseinandersetzt und gute Ideen liefert.
Zum vollständigen Video von münchen.tv geht es hier.
Durch den vielen Neuschnee zieht es aktuell viele Tourengeher in die Berge. Das Polizeipräsidium Oberbayern Süd spricht nun eine klare Warnung aus: Es besteht Lebensgefahr. Doch was ist der Grund?
rechtes Foto: AEG-Beamter bei der Schneeprofilprüfung / Quelle: Polizeipräsidium Oberbayern Süd
In den vergangenen Tagen sind die Bergwacht und die Alpine Einsatzgruppe des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd voll beschäftigt. Denn die großen Mengen an Neuschnee haben gleich zu mehreren Lawinenabgängen geführt, verletzt wurde glücklicherweise noch niemand. Dennoch spricht die Polizei nun eine Warnung aus.
Am Samstag, den 16. Januar, machten sich Suchmannschaften bereits auf in das Zugspitzgebiet. Nach einem Lawinenabgang unterhalb der Riffelspitzen wurde befürchtet, dass mehrere Menschen verschüttet wurden. Helfer der Bergwacht, der Alpinen Einsatzgruppe der Polizei und mehrere Hubschrauberbesatzungen machten sich sofort auf den Weg. Im Laufe des Nachmittags wurden die Suchmaßnahmen abgebrochen – die Befürchtungen haben sich nicht bewahrheitet.
Ähnlich ging es tags zuvor an der Mühnhornwand zu. Weil eine Spur eines Bergwanderers den Lawinenkegel querte, fanden auch hier aufwändige Suchmaßnahmen statt. Die Einsatzkräfte konnten nach einigen Stunden jedoch ebenfalls Entwarnung geben. Es wurden keine Anhaltspunkte gefunden, dass jemand verschüttet wurde, heißt es seitens des Polizeipräsidiums.
Tourengeher ignorieren Warnhinweise
Am vergangenen Wochenende herrschte in den Allgäuer, Ammergauer und Werdenfelser Alpen in den höheren Lagen die Lawinenmeldestufe 4 – große Gefahr. Im übrigen oberbayerischen Alpenraum galt die Warnstufe 3 – erhebliche Gefahr. Doch trotz des aktuell hohen Risikos konnte die Polizei in den vergangenen Tagen viele Wanderer und Skitourengeher in den Bergen beobachten.
Das Polizeipräsidium Oberbayern Süd macht deutlich: „Weil aufgrund der aktuellen Corona-Lage die Karwendelbahn bis auf weiteres ihren Fahrbetrieb eingestellt hat, finden im oberen Bereich momentan keine künstlichen Sprengungen zur Minderung statt.Dennoch ignorierten Tourengeher die Warnhinweise und begaben sich in Lebensgefahr.“
Unternehmungen in den Bergen erfordern aktuell überall Vorsicht und eine überlegte Routenwahl. Zu beachten sei außerdem, dass Skipisten momentan nicht überwacht und vor Lawinengefahren gesichert werden. Mit der Erwärmung zur Wochenmitte hin bleibt die Lawinensituation angespannt, so die Polizei. Informationen zum richtigen Verhalten bei einem Lawinenabgang finden sich auf der Website des DAV sowie auf der Website des Lawinendienstes Bayern.
Am Tegernseer Bahnhof stehen Bauarbeiten an – ganz unter dem Zeichen der Barrierefreiheit. Jetzt geht der Geschäftsführer der Tegernsee Bahn, Heino Seeger, ins Detail.
Der Bahnhof Tegernsee soll barrierefrei ausgebaut werden.
Der Bahnhof Tegernsee soll barrierefrei ausgebaut werden. Dafür steuert der Freistaat Bayern 2,4 Millionen Euro bei. Doch wie geht’s weiter? Heino Seeger, Geschäftsführer der Tegernsee Bahn, weiß Bescheid. Aktuell sei man “mitten in den Planungen”, so Seeger. Zuerst müssten die Baudaten erfasst werden, erst dann könnte man eine Ausschreibung ausstellen. “Mitte des Jahres wissen wir, wer kommt”, plant der Geschäftsführer der Tegernsee Bahn.
An den Ticketpreisen sollte sich nichts ändern. Die Bepreisung sei ohnehin eine Sache des Verkehrsunternehmens, also der BRB. Komplett ausschließen lässt es sich laut Seeger jedoch nicht. Er weiß, eine Preiserhöhung als Folge eines Schneeballeffekts ist durchaus möglich. Sobald die Bauarbeiten starten, ändert sich für die Fahrgäste dann ein paar Kleinigkeiten. Es werden sicherlich Bahngleise gesperrt werden müssen, auch ein Schienenersatzverkehr (SEV) könnte kommen, so Seeger und betont gleichzeitig: “Wir bemühen uns.”
Die Gestaltung des Bahnhofvorplatzes muss dagegen weiterhin warten. Das werde Thema wenn das Ende der Bahnsteigumbauten absehbar ist, sagt Tegernsees Bürgermeister Johannes Hagn.
Das Bahnhofsgebäude steht als Einzeldenkmal unter Denkmalschutz. “Der Umbau des Vorplatzes muss dann ggf. mit dem Dankmalschutz abgestimmt werden”, so Hagn.
Ursprünglicher Artikel vom 02. Februar 2021 mit der Überschrift: „Am Tegernseer Bahnhof wird gebaut“
Der Bahnhof in Tegernsee wird barrierefrei. Möglich soll dies durch eine Förderung des Freistaats in Höhe von 2,4 Millionen Euro werden. Bereits im November 2019 war Geschäftsleiter Heino Seeger von der Tegernsee Bahn mit Vorplanungen beschäftigt. Damals wünschte sich Seeger, dass Mitte 2020 mit den Bauarbeiten begonnen werden kann. Für realistischer hielt er jedoch auch damals schon Anfang 2021.
Die 2,4 Millionen Euro, wie die Stimmkreisabgeordnete Ilse Aigner bekanntgab, reichen jedoch nicht ganz. Insgesamt werden wohl 3,7 Millionen Euro benötigt. Aus dem Pressebüro Aigners heißt es nun:
Den verbleibenden Eigenanteil kann die Tegernsee Bahn für eine Erhöhung des Stationspreises geltend machen, so dass dieser indirekt ebenfalls vom Freistaat finanziert wird.
Bei Stationen der Deutschen Bahn sind eigentlich Bund und Bahn zuständig, bei Stationen von nicht-bundeseigenen Eisenbahninfrastrukturbetrieben diese selbst. Dennoch betont Aigner: “Obwohl der Ausbau nicht in die Zuständigkeit des Freistaats fällt, engagiert er sich hier. Das ist wichtig und richtig, damit wir hinsichtlich Barrierefreiheit im Bahnverkehr schneller vorankommen.”
Den Kern der Ausbaumaßnahmen bildet die Erneuerung der zwei Bahnsteigkanten an Gleis 1 und 2 sowie den Ausbau auf eine Bahnsteiglänge von mindestens 120 Metern und eine Bahnsteighöhe von 76 Zentimeter. Damit wird auch die letzte verbliebene Lücke bei den Stationen im Netz der Oberlandbahn geschlossen. Mit der Fertigstellung wird im Jahr 2023 gerechnet.
Nachdem Seppi Maier und Marco Fleissner ihr Standl an der Wiesseer Promenade wegen des bayernweiten Alkoholverbots schließen mussten, feierte das Duo mittlerweile sein Comeback. Diesmal sogar mit Security.
Seppi Maier und Marco Fleissner bieten wieder Schmankerl an der Wiesseer Seepromenade. / Quelle: Seppi Maier
Nach einer kleinen, coronabedingten Pause sind Seppi Maier und Marco Fleissner wieder zurück an der Wiesseer Seepromenade. Ihren Glühweinstandl haben sie dabei natürlich nicht vergessen – das hat nämlich sogar ein kleines Upgrade erhalten. Man habe den Stand von der Wiesseer Gemeinde erhalten und ein kleiner Grill ist jetzt auch dabei, erklärt Seppi Maier.
Auch das Sortiment wurde aufgestockt. Neben Glühwein, Glühgin und Räucherlachssemmeln, gibt es auch Champagner, Weine, Austern, Garnelenspieße und Kaviar. Öffnen konnte das Duo nur, weil das bayernweite Alkoholverbot durch den Bayerischen Verwaltungsgerichtshof außer Kraft gesetzt wurde. Das Gericht gab dabei Mitte Januar einem Eilantrag einer Privatperson aus Regensburg statt.
Security sorgt für Ordnung
Dennoch gibt es auch Herausforderungen. Das Alkoholverbot wurde zwar gekippt, strenge Regeln herrschen aber nach wie vor. Eine FFP2-Maske sowie ein Abstand von 1,50 Meter müssen gewährleistet werden. Maier sagt dazu: “An den ersten zwei Tagen hatten wir da Probleme, dass sich Leute nicht daran halten.” Jetzt gibt es zwei Securities, die dafür sorgen, dass alle Regeln eingehalten werden.
Geöffnet haben Maier und Fleissner grundsätzlich täglich von 13.00 Uhr bis 19.00 Uhr. Wobei Maier erklärt, es hänge auch immer etwas vom Wetter ab. Gestern war geschlossen. Ab heute wollen die Beiden aber durchziehen.
Traditionell findet um diese Zeit das Gmunder Volksfest statt. Bereits letztes Jahr machte Corona dem einen Strich durch die Rechnung – was ist dieses Jahr geplant?
Wie wird das diesjährige Volksfest in Gmund aussehen? / Quelle links: Lukas Saal
“Bunte Lichter, lachende Kinder im Karussell, gemütlicher Biergarten mit gutem Essen” – darauf musste das traditionelle Gmunder Volksfest letztes Jahr schon verzichten – dieses Jahr wird es wohl nicht anders. Christian Fahrenschon, Veranstalter und Chef von “Fahrenschon Festzelte & Gastronomie, erklärt, dieses Jahr gebe es kein Volksfest. Jedoch, so Fahrenschon:
Vielleicht gibt es eine Alternative.
Der Gastronom betont, er habe mit Gmunds Bürgermeister, Alfons Besel, vereinbart, kurzfristig zu reagieren. Gleichzeitig beklagt er die fehlende Unterstützung für Volksfeste: “Es gibt keine Hilfen für Volksfeste.” Aktuell, so Besel, habe man ins Auge gefasst, das Volksfest so wie vergangenes Jahr als “Volksfest to go” zu veranstalten. Natürlich hätte sich der Bürgermeister jedoch “riesig gfreit” wenn das Volksfest normal stattfinden könne.
Derzeit, betont Besel, sei aber noch nichts fix. Dennoch zeigt sich der Lokalpolitiker optimistisch. Er hofft, dass sich die “Situation konsolidiert und die bayerische Impfstrategie wirkt.” Dann könne das Fest zwischen 10. Juni und 14. Juni stattfinden. Wie es schlussendlich aussehen wird – ob Fahrenschon sein Bierzelt aufstellen darf oder wie vergangenes Jahr nur Gastronomie to go anbieten darf – steht aktuell noch in den Sternen. Laut Besel soll die Entscheidung zum Großteil aufgrund der Inzidenz fallen.
Fahrenschon ist jedenfalls für alles bereit. Er erklärt: “Wir haben alles in eigener Hand. Alle Geräte warten in einer Lagerhalle.”
Letzten Mittwoch, als plötzlich die Info kam, dass es ab Samstag Lockerungen gebe, fühlte sich das wohl für viele an, wie eine komplette Neueröffnung. Stress pur für den Rottacher-Gastronomen Wörner und seine Mitarbeiter, um rechtzeitig mit allen Vorbereitungen für das Schönwetter-Wochenende im neuen Seehaus in Tegernsee zu stehen. Wir haben mal vorbeigeschaut.
An See-Idylle kaum zu überbieten – der Blick vom alten Seehaus aufs Wasser / Quelle: TS
In den ersten Tagen nach dem Lockdown und bei dem guten Wetter hieß das jede Menge Lauferei für das Team, da alle Tische von 12 Uhr bis Ladenschluss dauerhaft und abwechselnd belegt waren. Nach so langer Zeit endlich der so sehr ersehnte ‘Normalbetrieb’, wenn auch noch mit angezogener Handbremse.
Denn Christian Wörner ist Wirt aus Leidenschaft. Der Betreiber der Tapas Bar Tranquilo in Rottach-Egern hat gemeinsam mit seiner Frau Julia die Traditionsgastronomie im Seehaus in Tegernsee übernommen. Ein Glücksfund aus dem Anzeigenbereich der Gelben Seiten. “Meine Frau hat entdeckt, dass sie nun einen neuen Pächter für das Seehaus suchen – wir haben dann sofort die Bewerbung fertig gemacht” so Wörner, der das Seehaus seit Anfang April dieses Jahres betreibt.
Ein Power-Paar mit Visionen
Nach Stationen in Münchens Sterne Gastronomie und Hotellerie und einem Arbeitsaufenthalt in Kalifornien, USA hat sich Wörner bereits 2014 in Rottach-Egern mit der Bar Tranquilo seinen Traum von der Selbstständigkeit erfüllt. Der gebürtige Madrilene wurde als drittes von vier Geschwistern geboren. Den Grundstein für seine Liebe zur spanischen Küche legte jedoch seine andalusische Mama am heimischen Herd.
Julia und Christian Wörner sind Vollblut-Gastronomen mit einer Leidenschaft fürs Tegernseer Tal / Quelle: Lenka Li Lilling
Auf der Suche nach traditionell bayerischen Schmankerln wird man hier also nicht fündig. Das Konzept vom Seehaus in Tegernsee unterscheidet sich jedoch grundlegend von der Tapas Bar in Rottach-Egern.
Idealerweise essen die Gäste an einem Tag bei uns im Tranquilo und am nächsten Abend im Seehaus,
schmunzelt Wörner, der die Speisekarten der beiden Gastronomien bewusst unterschiedlich hält. Die Karte im Seehaus besticht durch eine kleine aber feine Auswahl an allseits beliebten Speisen wie Currywurst mit Pommes (8,90€), Hähnchen-Clubsandwich (17,90€), diversen Flammkuchen-Variationen (7,90€ bis 8,90€) oder Chilli con Carne mit Nachos (9,90€).
Coronabedingt hatte sich das Paar bewusst dazu entschieden, die Speisen auf der Karte zunächst in einer reduzierten Variante anzubieten. “Wir wollen lieber gesund mit dem Gästeaufkommen wachsen und entsprechend auch sukzessive mehr Speisen anbieten, als keine Top-Qualität anzubieten”, so der Vollblut-Gastronom und Wirt aus Leidenschaft zur Tegernseer Stimme.
Mit der Frage, was sich Wörner für den Sommer am See und die Zukunft wünsche, verabschieden wir uns aus dem Gespräch: “Sechs Tage Sonnenschein und ein Tag Regenpause für Natur und Wirt, jedoch niemals an Sonntagen” schießt es aus Wörner heraus – ein bescheidener Wunsch nach etwas Planbarkeit und Normalität in Zeiten von Corona – wir würden es ihm gönnen.
In Abwinkl feiert man wieder im Fischerbistro. Leider zu laut, finden Nachbarn, die Gäste haben, die überraschenderweise Ruhe suchen. Da ist Ärger vorprogrammiert – oder? Wir haben mit den Verantwortlichen gesprochen.
Einigen Anwohnern sind die regelmäßigen Partys im Fischerei Bistro zu laut.
Das Fischerei Bistro in Bad Wiessee – Treffpunkt der Reichen und Schönen, so jedenfalls ist die Wahrnehmung einiger Beobachter. Das gefällt sicher auch dem Touristik-Marketing, lassen eben jene Blingbling-Instagram-Urlauber mehr Geld im Tal, als Wanderer im Partnerlook mit Hang zur Selbstversorgung. Blingbling-Instagram ist also ok, nur laut darf es nicht werden. An der idyllischen Seepromenade direkt am Tegernsee werden immer wieder Stimmen laut, buchstäblich – es ist unüberhörbar.
Dieser Meinung sind zumindest einige Anwohner, auch die Betreiber eines nahegelegenen Gästehauses. Auf die Frage, ob man dort viel von der Lärmbelastung abbekommt, können die Betreiber nur laut lachen. “Es ist eine Katastrophe. Nicht immer, aber manchmal”. Besonders der letzte Samstag soll “der Horror” gewesen sein.
Gäste müssen teilweise mit Ohrenstöpsel im Garten sitzen.
Außerdem müsse man im Umkreis des Bistros teilweise 75+ Dezibel an Lautstärke verkraften können. Zum Vergleich: Laut einem Bericht der SZ kann Lärm zwischen 60 und 80 Dezibel bereits zu gesundheitlichen Langzeitschäden führen. Und nicht jeder Gast schätzt den Eurotrash/Clubmusic-Geschmack der Promifischfreunde von nebenan.
Was macht der Bürgermeister?
Was unternimmt der Wiesseer Bürgermeister nun gegen diese enorme Belastung für seine Bürger? Laut Anwohnern weiß Bürgermeister Robert Kühn zwar von der Problematik, “sorgt jedoch nicht für Abhilfe”. “Wir müssen das dulden”, gibt eine Anwohnerin zu und erzählt:
Jetzt wo er (Anm. d. Red. Christoph von Preysing) im Gemeinderat ist, hat er noch mehr Macht.
Kühn selbst weist diesen Vorwurf jedoch entschieden zurück. Preysing habe “nicht mehr Rechte, sondern eher mehr Verantwortung”, argumentiert er. Außerdem habe sich Preysing immer umgehend um etwaige Probleme gekümmert. Weiter verweist Kühn auf die bereits ergriffenen Maßnahmen.
Diese bestehen aus Bäumen und einem Zaun. Dass die “Bäume” eher Bonsais ähneln und der Sichtschutz, den Christoph von Preysing selbst als “Palisaden” bezeichnet, nicht mehr als glorifizierte Äste sind, lässt Kühn aus – aber wenigstens ist’s hübsch anzusehen.
”Wahrnehmung von Lärm ist ja sehr subjektiv”
Außerdem, erzählt Kühn, sei er vor Kurzem persönlich vor Ort gewesen und habe das Gespräch mit den Anwohnern gesucht. Wann das genau geschehen sei, oder was dort besprochen wurde, das möchte der junge Bürgermeister jedoch nicht preisgeben. Das gehe die Presse nichts an. Er versichert jedoch, dass er den Anwohnern klar gemacht habe, sie können sich jederzeit an ihn wenden.
Kühn ist sich sicher, dass es immer wieder passieren wird, dass es einmal etwas lauter wird. Er selbst sei dieses Jahr erst einmal im Bistro gewesen. Da sei es nachmittags “etwas lauter” geworden, befand sich nach seinem Empfinden aber alles noch im Rahmen. Vertraglich sei es außerdem so geregelt, dass Preysing bis zu viermal im Jahr über die Stränge schlagen darf. Dabei genieße das Bistro keine Sonderrechte, betont Kühn.
Lärm, erklärt er, sei natürlich auch eine sehr subjektive Wahrnehmung. Es sei sehr schwer zu unterscheiden, ob die Lautstärke nicht zu einem der vier erlaubt lauteren Festln gehört. Deshalb würde Frau Marcher auch jedes Jahr wieder anrufen, rechtfertigt sich der Bürgermeister und stuft so die Probleme der Gastronomin hinunter.
”Gastronomie ohne Lautstärke gibt’s nicht”
Fischer, Gemeinderat und Blaublut in einer Person Christoph von Preysing sieht ein, dass es öfter etwas lauter wird. Insbesondere am vergangenen Samstag. Dabei handelte es sich um ein erlaubtes Event. “Nebenan ist ja auch ein Badestrand, Hunde und Autos. Da gibt es mehrere Faktoren, von denen Lärm ausgeht”, versucht der Fischer zu relativieren.
Aktuell hat das Bistro nur Nachmittags von Donnerstag bis Sonntag und bis Ende August zusätzlich Mittwochs geöffnet – um die Verluste reinzuholen. Laut Preysing sind die letzten Gäste bis 19.00 Uhr auch wieder verschwunden. Zum Schluss argumentiert Preysing noch, dass es eben “schwierig ist, die Leute unter Kontrolle zu halten” und “Gastro ohne Lärm gibt’s nicht”. Außerdem würde hauptsächlich Preysings guter Freund Thomas sich um das Bistro kümmern. Er selbst sei ja eigentlich nur ein Fischer…
Draußen ist es heiß und die Menschen im Tal pilgern reihenweise an den Tegernsee. Wie schaut es dort aktuell aus? Die DLRG erlebt aktuell jedenfalls ein Hoch und die Seenschifffahrt berichtet von Problemen mit Badegästen.
Was ist beim Badeausflug zu beachten?
Die Hitzewelle poltert weiter über das Tegernseer Tal. Das zieht viele Menschen an den See. Das kann Jens Korn vom Ortsverband der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) nur bestätigen. Der Tegernsee sei definitiv voll. Außerdem, betont Korn, sei die DLRG aktuell “andauernd im Einsatz”.
Laut Korn handle es sich dabei sogar um ein “Hoch von Einsätzen”. Egal ob es sich um technische Hilfe oder um ein gekentertes Boot handelt – diese Saison war alles schon dabei.
Do’s and Dont’s am Tegernsee
Damit es nicht zu allzu vielen Badeunfällen kommt, fasst Korn nochmals einige wichtige Baderegeln zusammen. Er mahnt:
Man sollte sich über die Gegebenheiten auf dem See informieren.
Außerdem rät er, unbedingt einen SUP-Kurs zu absolvieren bevor man sich mit dem Board auf den See traut – zur eigenen Sicherheit, weiß Korn. Die einfachste Möglichkeit, Badeunfälle zu vermeiden, spricht das DLRG-Mitglied zum Schluss an – haltet euch an die Baderegeln! Das kann Stephan Herbst, Betriebsleiter der Seenschifffahrt, so unterschreiben. Er berichtet: “Aktuell haben wir erhebliche Probleme an den Anlegestellen „Tegernsee Bräustüberl“, „Tegernsee Seesauna“ sowie „Gmund Seeglas“. Hier werden unsere Stege zu Badeplattformen bzw. Sprungtürmen zweckentfremdet.”
Neben den dabei verursachten Schäden werde so jedoch vor allem die Sicherheit der Badegäste gefährdet, beschreibt Herbst und stellt klar:
Leider unterschätzen viele Badegäste das Risiko eines an- beziehungsweise ablegenden Schiffs und halten sich nicht an das Badeverbot, welches im Umkreis der Anlegestellen besteht.
Herbst findet jedoch auch versöhnliche Worte. Ein Großteil der Schwimmer sei doch sehr vernünftig. Viele würden sogar mit farbigen Bojen schwimmen gehen. “Diese Bojen tragen natürlich erheblich zur Sichtbarkeit und somit auch zur Sicherheit aller Beteiligten bei”, so Herbst.
Weitere Regeln und Tipps für ein sicheres Badevergnügen findet ihr außerdem auf der Website der DLRG.
Am Mangfallsteg in Gmund wird fleißig gebaut. Nun ist jedoch ein kleines, etwa 26 Zentimeter hohes Unglück passiert. Wie es jetzt am Steg weitergeht.
So sieht’s aktuell am Mangfallsteg aus.
Bereits Anfang 2020 wurden am Mangfallsteg in Gmund gravierende Schäden festgestellt. Schnell war klar, dass ein Neubau her muss. Damals setzte sich die Gemeinde Gmund ein ambitioniertes Ziel: Bis Ende 2020 soll der neue Steg stehen. Dass das nicht ganz so geklappt hat, ist spätestens seit Beginn der vorbereitenden Maßnahmen am 10. Mai 2021 zu erkennen. Nun, im Juli 2021, muss auch noch ein Fundament zurückgebaut werden – es ist um 26 Zentimeter zu hoch. Josef Harraßer erklärt gegenüber dem Münchner Merkur:
Das Fundament ist um 26 Zentimeter höher geraten als geplant. Also haben wir entschieden, dass die Baufirma das Fundament wieder entfernen muss.
Wie der Merkur unter Berufung auf Harraßer berichtet, habe das jedoch keinen Einfluss auf die Bauzeit. Nun sollen jedoch die Holzarbeiten dafür die Bauzeit in die Länge ziehen. Eigentlich hätte die Baufirma bereits gestern mit den ersten Zimmererarbeiten beginnen sollen. Jedoch verspäte sich die Holzlieferung um etwa zwei Wochen, erklärt Harraßer. Somit wird der Mangfallsteg wohl doch erst Mitte August fertig werden und nicht Ende Juli.
Wo ist während der Arbeiten gesperrt?
Während der Bauphase ist die Max-Obermayer-Straße bis zur Triftstraße befahrbar und ab der Schranke nur für den Baustellenverkehr frei. Fußgänger und Radfahrer können vom Volksfestplatz über den Fischerweg zur Seepromenade gelangen. Ebenso der Rettungsdienst.
Der Gehweg westlich der Mangfall ist wegen der Baumaßnahmen zeitlich nach Bedarf, ab Ludwig- Erhardt-Platz – Bahnunterführung bis zum Strandbadweg, der zum Parkplatz an der Wiesseer Straße führt, gesperrt.
Seit Sommer 2020 erhielten Unternehmen im Landkreis Miesbach Zuschüsse von über 76 Millionen Euro. Doch reicht das?
Seit Juli 2020 durften sich Selbstständige, Betriebe und Einrichtungen im Landkreis Miesbach über Zuschüssen von insgesamt über 76 Millionen Euro freuen, so die Industrie- und Handelskammer (IHK) München. In dieser Summe seien die Hilfsprogramme Überbrückungshilfe I bis III, Neustarthilfe, sowie November- und Dezemberhilfe mit inbegriffen, heißt es seitens IHK. Insgesamt seien über 3.000 Anträge bewilligt worden.
Einen Großteil der Zuschüsse ging bayernweit an das Gastgewerbe – rund 47 Prozent. Darauf folgt der Wirtschaftszweig “Kunst, Unterhaltung und Erholung” mit 12 Prozent. Weitere 12 Prozent erhielten Betriebe aus dem Einzel- und Großhandel, führt das IHK weiter aus. Im Schnitt habe die Auszahlung im Landkreis Miesbach durchschnittlich 25.200 Euro betragen.
Wirtschaft stark belastet – trotz Hilfen
Anja Frank, Vorsitzende des IHK-Regionalausschuss Miesbach, erklärt jedoch: „Die Belastung der Wirtschaft durch die Corona-Pandemie ist erheblich und die ausgezahlten Hilfen decken trotz ihrer Millionen-Höhe nur einen Teil der pandemiebedingten Kosten und Verluste ab.“
Branchen wie die Veranstaltungswirtschaft und Gastronomie sowie deren Dienstleister und Zulieferer seien nach wie vor von Schließungen und Einschränkungen betroffen. Diese Branchen müssen auch weiterhin unterstützt werden, weiß das IHK. Frank argumentiert:
Die Verlängerung der Überbrückungshilfe III plus und der Neustarthilfe plus bis Ende September ist deshalb ein wichtiges Signal an die Betriebe, durchzuhalten.
Anträge auf Überbrückungshilfe III und Neustarthilfe sowie deren Verlängerungen können noch mindestens bis zum 31. Oktober gestellt werden. Alle Informationen zu den Corona-Hilfsprogrammen findet ihr unter www.ihk-muenchen.de/corona.
Im letzten Jahr wechselten 165.000 gebrauchte Wohnmobile in Deutschland den Besitzer – nicht verwunderlich, schließlich macht es uns Corona noch immer schwer, zu reisen. Viele der Mobile sehen wir derzeit auch im Landkreis Miesbach. Haben wir Platz für alle, die da kommen?
Die Stellplätze am unteren Parkplatz am Spitzingsee sind immer gut belegt – doch reicht das aus?
Nicht erst die Pandemie lässt den Hunger nach Freiheit und Individualität auch im Urlaub wachsen. Schon vor Corona war auf dem Markt ein verstärktes Interesse am Urlaub in den „eigenen mobilen Wänden“ zu beobachten – und wurde natürlich auch auf unseren heimischen Straßen und Parkplätzen erlebbar.
Man muss nur einmal am Wochenende die Seeufer im Landkreis Miesbach abfahren. Überall stehen Wohnmobile. Die ganz großen Luxusteile mit allem Schnick-Schnack, aber auch die kleinen bescheidenen Transporter und sogar die hippen zweifarbigen VW-Busse aus alten Zeiten. Alle sind vertreten. Oft tun einem die Insassen schon leid. Eingepfercht zwischen Autos fristen so viele dort mangels Alternativen ein trauriges Dasein.
Auf normalen Parkplätzen ist es kein Urlaub
Denn, wenn man tagelang nur auf Parkplätzen nächtigt und alles und jedes verboten ist, wird der schöne Urlaub gern schon mal zum Stress-Spreader. Immerhin müssen regelmäßig die Batterien aufgeladen, das Wasser nachgefüllt und die Toilette geleert werden. Und bei schönem Wetter im Wohnmobil zu hocken, weil man die Stühle nicht unter die integrierte Markise stellen darf, erhöht auch nicht den Freizeitwert.
Erst neulich haben wir bei den Gemeinden im Tegernseer Tal nämlich eine kleine Umfrage zu diesem Thema gemacht. Allerdings lief es darauf hinaus, dass es nur sehr wenige Stellplätze rund um den Tegernsee gibt, die für die mobilen Reisenden in ihren fahrenden Häusern vorgesehen sind. Auf öffentlichen Parkplätzen dürfen Wohnmobile zwar für kurze Zeit stehen, richtiges Campen ist hier (verständlicherweise) allerdings nicht erlaubt.
Mit Angeboten die Ströme lenken, statt verscheuchen und bestrafen
Außerhalb des Tegernseer Tales scheint man die Notwendigkeit und auch das Potenzial der neuen Reiseklientel erkannt zu haben. Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer (CSU) und sein Bauausschuss in Schliersee haben gerade erst 15 neue Stellplätze an der Taubensteinbahn am Spitzingsee genehmigt.
Für uns ist es wichtig, Angebote zu bieten. Menschen, die mit dem Wohnmobil zu uns kommen, sind gern gesehene Gäste. Lieber haben wir sie auf den ausgewiesenen Stellplätzen, als dass sie mangels Möglichkeiten zu Wildcampern werden.
Schnitzenbaumer reiht sich damit nicht in die Reihe vieler seiner Bürgermeister-Kollegen ein, die die Wohnmobilisten vermutlich am liebsten gar nicht im Ort hätten. Man wolle in Schliersee auch diesen Gästen die Möglichkeit bieten, die See- und Bergwelt der Gemeinde zu genießen. „Auf den ausgewiesenen Stellplätzen wird der Müll entsorgt und die Camper erhalten alles, was sie benötigen“, erklärt der Bürgermeister. Als Gemeinde profitiere Schliersee von den vielen neuen Gäste, die sowohl die Freizeitangebote vor Ort in Anspruch nähmen als auch bei den Gastronomen einkehren würden.
Noch mehr Wohnmobilstellplätze in Ostin geplant
Ähnlich positiv schätzt auch Parteikollege und Landrat Olaf von Löwis (CSU) den Umgang mit der Zahl der stetig wachsenden Wohnmobiltouristen auf Nachfrage ein: „Es erscheint mir sinnvoller, extra Stellplätze zu schaffen, als dass alle wild campen.“ Besonders in Hinblick auf die angestrebte Lenkung der Verkehrsströme im Landkreis schätzt Löwis die Initiative einiger Gemeinden, Unternehmen und Privatanbieter. Man solle nicht nur die negativen Aspekte des neuen Trends diskutieren, sondern Lösungen entwickeln und ergänzt:
Unser Landkreis lebt vom Tourismus.
Auch am Oedberg im Gmunder Ortsteil Ostin gibt es Stellplätze für Wohnmobile und es entstehen gerade noch mehr. In der Ferien– und Freizeitanlage schätzt man die Wohnmobilisten sehr. „Das sind durchweg sehr sympathische, aufgeschlossene und gutgelaunte Menschen“, beschreibt Georg Reisberger seine Gäste.
Fast jeden Abend sind die 25 bereits bestehenden Wohnmobilstellplätze am Oedberg komplett belegt. / Quelle: Ferien- und Freizeit Anlage Oedberg
Die im Moment noch 25 Stellplätze – in den nächsten Wochen werden noch weitere 25 dazukommen – seien fast jeden Abend voll, berichtet Reisberger weiter. „Bei uns ist es ein Kommen und Gehen.“ Reservierungen gibt es auf dem Gebiet am Kletterpark und der Alm nicht. Das sei auch gar nicht gewünscht, erklärt der Geschäftsführer weiter, „Die Menschen, die im Wohnmobil durch die Gegend reisen sind Freigeister, die sich gern spontan entschließen, wo sie die Nacht verbringen.“
Schlierseer wollen keine Störung des Ortsbildes
Schnitzenbaumer, auf dessen Gemeindegebiet, neben dem schon bestehenden und sehr gut frequentierten privat betriebenen Stellplätzen direkt am unteren Ufer des Spitzingssees auch der Campingplatz am Schliersee liegt, hätte auch nichts gegen weitere Stellplätze im Ort.
Was aber nicht dazu führt, dass Weide oder Ackerland umgewidmet werde, macht Schliersees Bürgermeister abschließend deutlich. „Wir suchen Flächen, die schon eine ähnliche Nutzung haben und weder für das Dorfbild und unsere Bürger störend noch für die Wohnmobiltouristen unschön sind.“
Gestern Nachmittag waren ungewöhnliche Szenen auf dem Tegernsee zu beobachten. Ein kleines blaues Boot schleppte ein große Passagierschiff ab. Was war da los?
Dieses Boot musste mit Getriebeschaden in die Werkstatt.
Gestern wurde ein großes Passagierschiff auf dem Tegernsee von einem kleinen blauen Boot abgeschleppt. “Das Ganze war zum Glück kein großes Drama,” heißt es seitens der Geschäftsführung der Seenschifffahrt. Als eines der Besichtigungsboote am Steg in Gmund wieder ablegen wollte, funktionierte wohl etwas mit dem Gang einlegen nicht. Schnell war den Schiffern klar: Ein Getriebeschaden ist verantwortlich.
Zum Glück ereignete sich das noch am Steg in Gmund, die rund 50 Passagiere konnten alle von Bord gehen, und das defekte Boot wurde abgeschleppt. Bald darauf kam ein Ersatzschiff, und die Rundfahrt konnte problemlos weitergeführt werden.
Geschäftsführer Michael Grieser erklärte, dass das Getriebe relativ schnell wieder repariert werden konnte. Das Schiff sei bereits heute wieder im Einsatz. “Für solche Fälle sind die Schiffe alle so gebaut, dass man sie noch zu Land bringen und dort evakuieren kann. Eine Evakuation auf dem Wasser wäre viel risikoreicher und aufwendiger.”
Der Landkreis hat einen Schwellenwert überschritten – drei Tage in Folge lag die Inzidenz über 35. Ab Dienstag gilt nun die 3G-Regel. Wo genau jetzt ein 3G-Nachweis nötig ist, lest ihr hier.
Die aktuellen Zahlen im Landkreis. / Quelle: LRA
Dadurch, dass die Inzidenz im Landkreis seit drei Tagen über 35 liegt, gelten ab Dienstag neue Regeln, heißt es aus dem Miesbacher Landratsamt. Was ändert sich nun? Das LRA erklärt: “3G-Nachweise werden in mehreren Bereichen relevant.”
Für Getestete ist das ein schriftliches oder elektronisches Testergebnis eines PCR-Tests oder PoC-PCR-Tests, der höchstens vor 48 Stunden durchgeführt wurde. Ebenfalls gilt ein negatives Testergebnis eines POC-Antigenschnelltests. Dieser darf jedoch nicht älter als 24 Stunden sein.
Als dritte Möglichkeit zählt das LRA einen vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte zugelassenen, unter Aufsicht durchgeführten Antigentest. Geimpfte oder Genesene benötigen lediglich einen gültigen Impfnachweis oder einen Genesenennachweis. Als vollständig geimpft gilt man ab dem 15. Tag nach der letzten Impfdosis.
Für welche Bereiche gilt 3G?
Ab Dienstag benötigt man für Sport in geschlossenen Räumen einen 3G-Nachweis. Im freien Himmel wird kein Testnachweis benötigt. Für einen Abstecher ins Lieblingsrestaurant wird ein 3G-Nachweis ebenfalls wichtig, genauso in der Hotellerie und jeglicher Beherbergung. Hier muss für alle weiteren 72 Stunden ein neuer Nachweis gebracht werden. Sogar für Flusskreuzfahrten gibt es neue Regelungen:
Bei Flusskreuzfahrten in Bayern, ist bei Einschiffung und am Tag eines Landgangs jeweils ein 3G-Nachweis erforderlich.
Zukünftig sollte man für einen Besuch beim Friseur oder anderen “Dienstleistungen mit körperlicher Nähe”, so das LRA, ebenfalls einen gültigen 3G-Nachweis dabeihaben. Das gleiche gilt für Besucher von kulturellen Veranstaltungen wie Theatern oder Opern in geschlossenen Räumen und Besuchern von Freizeiteinrichtungen wie Schwimmbäder, Saunen oder Indoorspielplätzen.
Zum Schluss führt das Landratsamt noch Veranstaltungen und Krankenhausbesuche an. In beiden Fällen wird ab Dienstag ein 3G-Nachweis gebraucht. In Bezug auf Hochschulen sei der Landkreis zwar nicht direkt betroffen, so das LRA, dennoch ergeben sich hier noch Änderungen ab einer Inzidenz von 35 oder mehr. “Teilnehmer von Hochschulen müssen zweimal wöchentlich einen Testnachweis gemäß § 4 13. BayIfSMV erbringen”, erklärt das LRA.
Was die Schweden im Dreißigjährigen Krieg für das Tal, ist für uns der Besuch in Sommermonaten am See, findet unser Autor Martin Calsow. Jetzt, wo es im Süden brannte, Flüge in die Ferne mühsam waren, erinnerten sich zu viele an ihre Freunde vom Tegernsee. Was man gegen ungebetene und viel zu lange verweilende Freunde, Bekannte und Verwandte tun kann, verrät der Glückskolumnist hier.
Ab und zu Besuch am Tegernsee zu haben, ist ja ganz schön, findet unser Kommentator. Nur das mit der Aufenthaltsdauer und dem Wiederkommen müsste man eventuell noch einmal bei einem Bier besprechen. / Quelle: Nina Häußinger
Eine Glosse von Martin Calsow:
Wohnen im Tal und Wohnen, sagen wir einmal in Gütersloh, sind zwei Dinge. Der erste Ort ist ein Gottesgeschenk, der zweite hat viel Schlachtfabriken. Alles hat eben seinen Platz. Das gilt auch für die Menschen, die an diesen Orten wohnen.
Schwierig wird es, wenn Gütersloh meint, dem Tegernsee einen Besuch abzustatten. Damit sind nicht die wunderbaren Menschen gemeint, die hier in Hotels und Pensionen nächtigen und brav zahlen. Ich rede von der buckligen Verwandtschaft, von fernen Freunden und noch ferneren Bekannten, die einen mit einem plötzlichen Besuch überraschen und scheinbar nie mehr gehen wollen („Nö, wir bleiben nur ‘ne Woche, oder so. Für euch doch kein Problem, oder? Betten müssen nicht abgezogen werden“), der sogenannte Herpes-Besuch: Kommt zur Unzeit, nervt, bleibt zu lange, geht zu spät und kommt, einmal eingeladen, immer wieder.
Am besten nicht ans Telefon gehen
Die gefährliche Phase sind die Wochen vor den Urlaubszeiten. Das Telefon klingelt, man ahnt es schon: Das wird doof. Mal sind es jene, die auf Durchfahrt nach Italien/Kroatien sind („Du, nur zwei Tage, damit die Kinder sich ein wenig akklimatisieren“). Mal sind es jene Geschwister, die man schon früher zu Recht mit der Schaufel im Sandkasten schlug oder über eine Autobahnbrücke hielt.
Sie bringen die Frucht ihrer Lenden mit, meist verzogene Schratzen, die den Tag über „chillen wollen“ (aka herumliegen und auf Smartphones starren), nichts von selbst machen, dafür aber nachtaktiv werden. Diese Zombie-Pubertiere kommen gegen zehn an einen (natürlich von den Gastgebern) gedeckten Tisch und maulen. Danach wollen sie Action, finden den See aber „echt zu kalt, ey.“ Shoppen wäre die Alternative, „aber bei Euch sind ja nur Halbtote in Janker in der Seestraße unterwegs.“ “Ja, geh zurück in deine zugepflasterte Einkaufspassage und kauf’ Handys”, möchte man das Pickeltier mit Zahnschranke zurechtweisen, bleibt aber höflich, auch weil das dauer-verständnisvolle Muttertier danebensteht und mitleidet.
Wie gut, dass es Regeln gibt
Früher gab es die Regel: Fisch und Besuch stinkt nach drei Tagen. Aber selbst zwölf Stunden Dauer-Unterhaltung mit kostenloser Vollpension („Ich esse nur laktosefrei…nein, ist in der Breezel etwa Gluten?“) können verdammt lang sein. Das gilt erst recht, wenn sich der nächste Besuch schon am Horizont, vulgo Kreuzstraße abzeichnet. Es ist Zeit für neue Regeln:
1. Lassen Sie bei Familientreffen in Pulheim, Gütersloh oder anderen Gegenden ohne Charme einfach in einem Gespräch fallen, dass sie „jetzt den Sommer über viel privat vermieten. Ist nicht erlaubt, bringt aber irre Kohle.“ Die kniepige Verwandtschaft wird indigniert schauen, von Besuchen aber absehen. Denn das war ja der Clou: Urlaub ohne Kosten…
2. Vor dem Besuch: Gehen Sie davon aus, dass dezente Hinweise bei Besuch aus fremden, anderen Landesteilen nicht fruchten. Der Deutsche liest Richtlinien, nicht zwischen den Zeilen. Schon bei der Zusage sollten diese der Herpes-Heimsuchung mitgegeben werden.
3. Die Meute ist da: Scheuen Sie sich nicht, Regeln eines Bootcamps aufzustellen. Gleich zu Beginn wird eine Arbeitsliste aufgestellt. Wer holt Semmel? Wer putzt das Gästezimmer? Wo ist das Gästegeschenk? Nein, wir benötigen keinen Sekt von der Tankstelle oder einen faden Blumenstrauß. Während des Aufenthalts gilt: Ein kurzer Gang durchs Haus – komplett nackt – reduziert das Verlangen des Besuchs, länger als nötig zu verweilen (“Machen wir immer so”).
4. Sehen Sie Besuch ganz im Marxschen Klassenbegriff: Der Besuch ist der Entrechtete, der seine Arbeitskraft zu verkaufen hat, um Ihren Mehrwert zu steigern. Sparen Sie wichtige Arbeiten am und im Haus auf. Die kann, je nach Begabung, der Besuch in den wenigen Tagen ausführen. Wichtig: Lassen Sie es wie ein Event aussehen. Kleistern statt Klettergarten. Das hilft alles nichts mehr? Gut:
5. Lassen Sie die Herrschaften ruhig in Turnschuhen und in ihrem Tempo zur Tegernseer Hütte hochlaufen. Wir haben bei Zwischenfällen erstens die Bergwacht und zweitens unsere Ruhe für die nächsten Jahre.
6. Beschreiben sie die Talinsassen als rauflustig, gierig und verschlagen. Kurz: Bleiben sie bei der Wahrheit. Warnen Sie vor jedem Kontakt mit der Brut vom See. Nur so weiß der Preuße sich halbwegs zu benehmen und nur leise eine „weiße Wurst“ zu bestellen.
Ein Trost: Bald kommt der Herbst, die schönste Jahreszeit am See. Während der Gast einsam durch Gewerbegebiete in Chemnitz-Kappel oder Bottrop-Boy streift, ist das Tal wieder frei. Aber wenn wir ehrlich sind, zeigen wir unsere Heimat ja auch gern her. Insofern werden auch im nächsten Jahr die Betten bezogen, die Gäste willkommen geheißen. Es gibt schlimmere Schicksale, als Gastgeber im Paradies zu sein.
In Bad Wiessee ist ein neues Hotel aufgetaucht. Das sogenannte „Pop-Up“-Hotel Leda am Eck im ehemaligen Garni-Hotel Kureck liegt inmitten in der ewig ungenutzten Baustelle des Strüngmann-Projekts. Doch welches Konzept steckt dahinter und wie lange kann das „Pop-Up“-Hotel überhaupt bestehen, bis die Bagger anrollen?
Das Pop-Up Hotel „Leda am Eck“ / Quelle: Philipp Aberle
“Wir sind das Hotel mit den grünen Fensterläden und weißen Laternen”, stellt sich das neue “Pop-Up”-Hotel “Leda am Eck” aus Bad Wiessee auf ihrer Website vor und verspricht: “Wir hauchen dem ehemaligen Hotel Garni Kureck für eine begrenzte Zeit neues Leben ein.”
Eine Sekunde. Pop-Was? “Pop-Up, weil es zeitlich begrenzt ist”, erklärt Philipp Aberle, der das Leda am Eck gemeinsam mit seiner Frau Helena betreibt. Die beiden sind in der Tal-Gastronomie keine Neulinge. Ganz im Gegenteil, die beiden Gastronomen kennt der eine oder andere bereits aus dem Mangfallblau in Gmund.
Am 15. Juli kam schließlich das Hotel dazu. Man habe kurzfristig einen Pachtvertrag für zwei Jahre erhalten, erklärt Aberle gegenüber der TS. Eventuell, so Aberle, könnte man das Leda am Eck jedoch auch länger betreiben. Es komme darauf an, wann das Strüngmann-Projekt in Bad Wiessee in die Bauphase gehe.
Makeover fürs Hotel Kureck
Ähnlich wie im Mangfallblau wollen Philipp und Helena auch im Leda am Eck ein Zeichen für Nachhaltigkeit setzen. Ein großer Umbau habe deshalb nicht stattgefunden. Aberle vergleicht die Arbeiten eher mit einem Makeover. “Wir haben darauf geachtet, so wenig wie möglich wegzuschmeißen”, erklärt Aberle.
Deshalb wurde Mobiliar nicht einfach rausgerissen, stattdessen wurden alte Sofas auf Vordermann gebracht, um eine gemütliche Sitzlandschaft für die neuentstandene Lobby zu schaffen. “Es wurde so nachhaltig wie’s geht gearbeitet”, verspricht Aberle. Aktuell sei das Leda am Eck ein reines Hotel. Eine Day-Bar mit Snacks und Sauerteig-Pizza sowie Kaffee und natürlich Drinks seien jedoch schon fest in Planung.
Was ist mit dem Strüngmann-Mega-Projekt?
Doch was heißt das alles für das Strüngmann-Projekt? Der Milliardär plant seit mehreren Jahren, auf dem 33.000 Quadratmeter großen Lederer-Areal ein neues Hotel-Projekt. Zig mal wurden bereits die Pläne verworfen oder abgeändert. Zuletzt war von einem übergreifenden Konzept mit den Elementen Gutshaus, Wald- und Strandbad, Pension und Appartements, Kunst- und Schwimmscheune und Wirtshaus mit Biergarten die Rede.
Währenddessen weitete sich Strüngmann immer weiter in Bad Wiessee aus. 2019 kaufte er dann das Garni „Hotel am Kureck“ der Familie Held mit dem gleichnamigen Café. Keine leichte Entscheidung für die bisherige Betreiber-Familie „denn eigentlich wollten wir gar nicht verkaufen“, bedauert die Gastronomin. Aber als sie die Pläne Strüngmanns gesehen habe und wusste, dass eine riesige Baustelle in direkter Nähe entstehen würde, „reifte der Entschluss zu diesem Schritt.“
Geplant war, im Garni Hotel künftig Personalwohnungen zu errichten. Doch aktuell liegt die Baustelle auf dem Lederer-Areal noch in weiter Ferne. Und auch das Hotel Garni steht noch so da wie bisher – zumindest aber nicht leer. Wie lange das „Pop-Up“-Hotel Leda am Eck bestehen bleibt, ist derzeit also noch unklar. Wiessees Bürgermeister, Robert Kühn (SPD), erklärt:
Wie lange der geschlossene Pachtvertrag ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Allerdings kann dies nicht in Zusammenhang mit dem Baubeginn gebracht werden.
Weiter verspricht Kühn, dass es noch in diesem Jahr Informationen über die Planungen zum Strüngmann-Projekt geben soll. Es bleibt also spannend.
Die Omikronwelle rollt auf den Landkreis zu. Die aktuelle 7-Tagesinzidenz im Landkreis liegt deutlich über 500. Doch Bayern schert mit der am Dienstag im Kabinett getroffenen Entscheidung gegen die Einführung von 2G Plus in der Gastronomie aus dem Bund-Länder Konsens aus. Wie kam das bei den Entscheidungsträgern im Kreis an?
Dieses Schild kann nach der Kabinettssitzung so bleiben wie es ist. Den Wirt wird das freuen.
Kurz nach der Einigung zwischen der Bundesregierung und den Ländern über die Verschärfung der neuen Coronamaßnahmen machte der Landesvater Markus Söder (CSU) deutlich, was er von einigen der Entscheidungen hält: Gar nichts! Besonders die Neueinführung der 2G Plus Regel in der Gastronomie stellte er öffentlich für sein Bundesland in Frage.
Anfang dieser Woche sickerte dann in München durch, dass sich das bayerische Kabinett in der Sitzung am Dienstag gegen die verschärfte Einlassbeschränkung in der Gastronomie stellen werde. Genauso kam es dann auch. In Bayern wird es bis auf weiteres keine 2G Plus Regelung in gastronomischen Betrieben geben.
Gastroverband zeigt sich erleichtert
Die Präsidentin des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga), Angela Inselkammer, begrüßte die klare Haltung der Landesregierung ausdrücklich. In Namen ihrer Mitglieder verteidigte sie das Festhalten an 2G in der Gastronomie:
Wenn Sie die Gästezahl so einschränken, dass kaum mehr einer kommen kann, und das in einer Zeit wie Januar, Februar, wo sowieso eigentlich eine schwierige Zeit für die Gastronomie ist, dann können Sie unmöglich mehr wirtschaftlich arbeiten.
Auch in unserem touristisch geprägten Landkreis bestand die große Sorge, dass eine Verschärfung auf 2G Plus in der Gastronomie eine weitere Verschärfung der ohnehin sehr angespannten Situation für die Gastwirte bedeuten würde.
TTT hofft auf Sicherheit durch Entscheidung
Dementsprechend war auch die Entscheidung der Landesregierung bei den Interessenvertretern durchweg positiv aufgenommen. Christian Kausch, Geschäftsführer der Tegernseer Tal Tourismus GmbH, kommentierte die Beibehaltung der bestehenden Regelung so:
Ich schließe ich mich der Meinung von Angela Inselkammer, die sie im Namen der Dehoga versendet hat, vollumfänglich an und bin froh über die Entscheidung.
Er sei für nachvollziehbare und einheitliche Regelungen und diese sollten „dann auch sitzen und nicht ständig hin und her entschieden werden“. Für Kausch ist die Nachvollziehbarkeit der politischen Entscheidungen und deren absolut klare Kommunikation besonders wichtig.
Denn, so der TTT-Chef weiter, würde gerade die Unsicherheit sich negativ auf die Gästeanfragen im Tegernseer Tal niederschlagen. Was wiederum die „große Perspektivlosigkeit“ bei den Betreibern der touristischen Betriebe weiter forciere.
Sollte bei signifikanten Anstieg der Infektionszahlen im Landkreis doch ein Lockdown notwendig werden, sei dies, so Kausch weiter, wahrscheinlich ein probates Mittel. Doch stellt der Tourismus Vertreter im Tegernseer Tal klar: “Ein Lockdown kann, wenn die Zahlen wieder wesentlich steigen, ein probates Mittel sein, dies zu ändern und damit auch die wirtschaftlichen Schäden einzudämmen. Allerdings verpufft dieser Effekt, wenn man vorher alles zu sehr in die Länge zieht.”
2G ein Zeichen in die richtige Richtung
Auch bei dem Kreisvorsitzenden der Dehoga, Hans Vogl, war die Erleichterung groß über den bayerischen Sonderweg:
Ich war sehr froh, dass Söder nicht mit diesem für uns so wichtigen Thema gespielt hat. Das Festhalten an der erfolgreich erprobten 2G Regelung ist ein Zeichen in die richtige Richtung.
Vogl ist der Betreiber des Landgasthofs Altwirt in Großhartpenning. Er weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer momentan die Situation der Gastwirte im Tal ist. Aktuell habe er allein für den Januar 100 Zimmerstornierungen erhalten.
Im Dezember bereits seien 69 der gebuchten 70 Veranstaltungen und Tagungen abgesagt worden. Zu groß sei die Verunsicherung bei den Veranstaltern und Unternehmen. Schon vor der Entscheidung am Dienstag seien wieder drei große Tagungen bei ihm storniert worden.
Es sind mehr als nur die Wirte betroffen
Der Dehoga-Sprecher hofft, dass der “bayerische Weg” wieder für mehr Vertrauen bei den Gästen werben wird. Denn, so Vogl weiter: die Gastronomie und die Hotellerie seien erwiesenermaßen keine Pandemietreiber.”Es geht ja nicht nur um uns Wirte. Ich mache mir Sorgen um meine Angestellten. Und auch um unsere Zulieferer. Es hängen so viele Existenzen an den Tourismus im Landkreis.”
Die nächsten drei Monate werden hart
Vor der Pandemie habe er 19 Angestellte gehabt. Jetzt seien davon noch zehn übriggeblieben. Die anderen seien branchenfremd gewechselt. Vogl hat Angst, bei der Erweiterung auf die Testpflicht vor jedem Wirtshausbesuch oder gar einen erneuten Lockdown auch die verbliebenen Mitarbeiter nicht mehr halten zu können. Zumal das Kurzarbeitergeld nur noch 60 Prozent betrage.
Wir zehren im Moment noch von dem sehr guten Geschäft im Sommer. Aber die nächsten drei Monate werden hart.
Sein Steuerberater stelle gerade Anträge für die Hilfen in den Monaten November und Dezember. „Ohne die Unterstützung würden wir es gar nicht schaffen, durch die Pandemie zu kommen“, stellt Vogl klar. Das reiche jedoch gerade mal um die Kosten für Löhne, Strom und andere Festkosten abdecken zu können. Das wirtschaftliche Überleben der Betriebe sei damit aber keineswegs gesichert.
Hurra – es schneit endlich im Tal und aufhören will es erst mal auch nicht. Doch reicht es schon, um vor der Haustür in die Loipe zu steigen? Oder den Wallberg mit dem Schlitten zu bezwingen? Und wie steht es um den alpinen Spaß? Wir haben ab jetzt immer freitags die ultimativen Wochenend-Schnee-Tipps für euch.
Möglichkeiten ohne Ende – wir sagen euch, was an diesem Wochenende alles Spaß macht.
Unser Langlauf-Orakel Christine Miller von der Tegernseer Tal Touristik GmbH fiebert mit uns der Eröffnung der Loipen im Tegernseer Tal entgegen. Noch aber sind weder die Sportplatzrunde in Bad Wiessee noch die Loipen in Gmund, Rottach oder Ostin gespurt: “Wir brauchen einfach die 30 Zentimeter, um die Loipen Spuren zu können. Und damit sieht es auch bei dem Wind der letzten Tage nicht gut aus. Der wenige Neuschnee wird gleich wieder verweht, leider.”
Doch Miller nimmt es sportlich. Sie, selbst passionierte Langläuferin, und auch die Spurenfahrer im Tal, hoffen auf den Samstag. Da sei noch mal richtiger Schneefall angesagt:
Wenn Frau Holle gnädig ist, klappt es in den nächsten Tagen mit dem Langlaufspaß auch unten im Tal. Sonst geht es halt nach Kreuth oder auf die Suttenrunde.
Für die alpinen Schneehasen sieht es da schon besser aus. Die heimischen Skigebiete melden fast durchgehend laufende Lifte. Doch auch für alle, die es etwas weniger sportlich mögen, haben wir tolle Tipps für das Wochenende im Tegernseer Tal.
Langlauf
Langlauf in der Kreuther Klamm. Wer sich früh genug auf den Weg macht, bekommt auch einen Parkplatz.
Detaillierte Streckenprofile und viele weitere Informationen findet ihr auf der Internetseite der TTT.
Die Suttenrunde in Rottach-Egern
Seit Jahren schon als Langlauf-Highlight bekannt: die Loipe im Suttengebiet. Mehrere Anstiege und Abfahrten hält das kupierte Gelände bereit. Im Schnitt dauert eine Fahrt auf der als schwer eingestuften Bahn eine halbe Stunde. Startpunkt der 4,1 Kilometer langen Strecke ist am Servicehäusl. Loipe: Gut
Loipe Klamm – Bayerwald – Glashütte in Kreuth
Mit einer Länge von fast elf Kilometern ist die Loipe Klamm-Bayerwald-Glashütte die längste Loipe im Tegernseer Tal, aber dennoch auch für Anfänger geeignet. Start ist am Parkplatz Klamm und dann geht es in Richtung Westen über Bayerwald nach Glashütte. Loipe: Gut
Loipe Wildbad Kreuth – Klamm in Kreuth
Diese etwa sechs Kilometer lange Loipe startet in Wildbad Kreuth. In etwa eineinhalb Stunden läuft man in Richtung Gernberg, Klamm und daraufhin wieder zurück. Loipe: Gut
Skatingloipen Klamm – Bayerwald in Kreuth
Bei den Skatingloipen Klamm – Bayerwald ist für jeden etwas dabei – egal ob Anfänger oder erfahrener Langläufer. Anfänger können sich an die leichte Skatingloipe mit knapp einem Kilometer Länge wagen, während für erfahrene Wintersportler die 2,5 Kilometer lange Variante gespurt ist.
Loipe: Gut
Alpinski
Das Skiresort am Spitzing an einem Sonnentag. Vielleicht gibt es an diesem Wochenende nicht ganz so viel Sonne, aber der Schnee wird definitiv ausreichen.
Kreuth
Der kleine Hausberg in Kreuth. Hier haben die Einheimischen das Skifahren erlernt. Neben dem längsten Schlepplift im Tal mit 1.100 Metern. gibt es einen Kinder-, Anfänger- und Übungslift. Hier kommen alle auf ihre Kosten.
Lifte geöffnet: Alle (Schlepper ab Samstag voraussichtlich)
Oedberg/ Ostin
Zwei Kilometer Piste stehen den großen und kleinen Wintersportlern am Ostiner Oedberg zur Verfügung. Drei Lifte sorgen für den beschwerdefreien Aufstieg. Für Skifahrer und Snowboarder ist der Spaß auf bis zu 970 Meter Höhe garantiert. Lifte geöffnet: Alle
Spitzingsee
Das Skigebiet rund um die Berge Stümpfling und Roßkopf ist direkt von Rottach-Egern über die Mautstraße zu erreichen. Die Sutten-4er-Sesselbahn ist der Einstieg ins Wintersportvergnügen vom Tal aus. Benutzt den Skibus, denn oben sind noch mehr Schneefreunde unterwegs. Das schont das Tal und eure Nerven.
Lifte geöffnet: Alle (ausgenommen Dreitannenlift, Bayernhanglift
Tourengeher
Für alle, die nicht nur Spaß beim talwärts wedeln haben, gibt es die Skitouren im Tal. Eine Übersicht der empfohlenen Routen” rel=”noopener” target=”_blank”>Tourengeher im Tegernseer Tal findet ihr unter dem Link oben. Denkt daran: Wir sind nur geduldete Besucher in der Natur. Der Berg gehört den Tieren und Pflanzen.
… und was sonst noch mit Schnee einfach mehr Spaß macht
Rodelstrecken
Rodeln ist nur was für Kinder? Das glaubt keiner, der mal im Tal auf dem Schlitten saß.
Leider lässt es sich noch nicht überall gut rodeln. Die bekannteste Rodel-Strecke am Wallberg bleibt dieses Wochenende wohl noch geschlossen, aber dafür sind andere Routen im Tal zwar schon gut befahrbar, doch aufgrund der geringen Schneelage gibt es oft an den Seiten der Rodelbahn keine Schneewächten (Wandl). Also achtsam bleiben.
Bad Wiessee
An der Prinzenruh – 0,5 Kilometer/ 100 Höhenmeter
Kreuth
Buchsteinhütte zum Parkplatz Klamm – 5 Kilometer/ 436 Höhenmeter
Vom Hirschberg nach Scharling – 5 Kilometer/ 600 Höhenmeter
Es sich einfach mal gut gehen lassen in der wunderschönen Winterwelt des Tegernseer Tals. Gar nicht so schwer.
Und für alle unter euch, die lieber den Schnee bei jedem Schritt unter den Füßen spüren wollen. Die das genussvolle und entschleunigte Sein in den Bergen mehr schätzen. Euch seien die vielen Winterwanderwege empfohlen. Aber auch hier gilt: Wir sind nur Besucher – uns gehören die Berge nicht.
Das war es mit der Vorschau auf die Winterfreuden im Tegernseer Tal – habt Spaß und bleibt gesund! Alle Informationen bekommt ihr natürlich ohne Garantie. Für das Wetter übernehmen auch wir keine Verantwortung. Aber wie es werden soll erfahrt ihr am Freitagnachmittag immer hier.
Die Nachfrage für barrierefreie Urlaubsziele werde laut der Alpenregion Tegernsee Schliersee immer größer. Betriebe im Landkreis können sich deshalb zertifizieren lassen. Nun sind wieder einige Anbieter dazugekommen …
Immer mehr Betriebe im Tegernseer Tal heißen auch Menschen mit Behinderung willkommen. / Quelle: Urs Golling; Alpenregion Tegernsee Schliersee KU
Barrierefreier Urlaub – das sei rund um den Tegernsee und Schliersee gerade sehr gefragt, wie aus einer Pressemeldung der Alpenregion Tegernsee Schliersee (ATS) hervorgeht. Nachdem bereits vor einigen Jahren eine bundesweite Zertifizierungsoffensive nach dem barrierefreien System “Reisen für Alle” anlief, seien immer mehr Betriebe auf den Bedarf für barrierefreie Angebote aufmerksam geworden.
Petra Rieger, Projektleiterin der ATS, weiß: “Zum Beispiel hat sich das „Gästehaus am Kurpark“ in Schliersee nach einem Umbau für eine Zertifizierung entschieden.” Auch Gasthof und Hotel “Rote Wand” in Geitau sowie das “monte mare” in Schliersee seien mittlerweile zertifiziert, bemerkt Rieger und erzählt weiter:
Am Hirschberg wurde das Angebot sogar erweitert und so können sich Gäste nach einer sportlichen Dual-Skifahrt auf das neu zertifizierte Hirschbergstüberl freuen.
Zertifizierte Betriebe werden nach der offiziellen Anerkennung auf einer eigenen Website der ATS vorgestellt sowie in einer Print-Broschüre abgedruckt, deren Nachfrage laut Rieger immer weiter wächst. Dieses Jahr soll sie 5.000-mal gedruckt werden.
Betriebe und Dienstleister, die sich für gewisse Grundvoraussetzungen der Barrierefreiheit beraten lassen wollen, können sich an die Ansprechpartner der ATS wenden. Hier findet ihr Angebote zum barrierefreien Übernachten am Tegernsee.